Geschichte des Vereins

 

Jubiläumsheft des Vereins anlässlich des 60. Geburtstages

Inhalt: 

Grußwort von Heinz-Wilhelm Quentmeier
Grußwort von Herrn Rehme
Vorwort vom 1. Vorsitzenden, damals Helge Richter
Der KKSV von 1929 bis 1945 - Die Geschichte vor dem 2. WK
60 Jahre KKSV Breden - die Geschichte nach dem 2. WK
In der Deckung - die Geschichte der Schußanzeiger...
Nachwort von Rüdiger Wolff (Sportleiter)
Wir sind ein SPORT-Verein!

  

Grußwort von Heinz-Wilhelm Quentmeier

Der KKSV Breden feiert in diesen Tagen sein 60jähriges Vereinsjubiläum. Hierzu gratuliere ich im Namen des Rates und der Verwaltung der Stadt Bad Salzuflen herzlich. Der Sportverein wurde 1929 gegründet, um interessierten Sportschützen gute Möglichkeiten für die Ausübung ihres Hobbys zu bieten. Neben dem Schießsport und anderen Sportarten kam natürlich auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Ein abwechslungsreiches Programm war stets Markenzeichen dieses rührigen Vereines. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Durch die Kriegs- und Nachkriegsereignisse kam das Vereinsleben zum Erliegen. Erst 1952, nach Aufhebung des Vereinsverbotes, gründeten einige junge Bürger aus Breden und Umgebung ihren Verein wieder neu und ließen ihn 1957 als KKSV Breden in das Vereinsregister eintragen. Der KKSV Breden hat unter den Sportschützen in unserer Region einen ausgezeichneten Ruf. Wiederholt wurden hervorragende Erfolge bei Kreis-, Bezirks- und Landesmeisterschaften erzielt. Sogar bei deutschen Meisterschaften konnten einzelne Vereinsmitglieder beachtliche Platzierungen erreichen. Die vereinseigene Schießsportanlage, die von den Mitgliedern überwiegend in Eigenleistung erstellt worden ist, bietet optimale Trainings- und Wettkampfvoraussetzungen. Die Nachwuchsarbeit ist vorbildlich. Diese Eigenschaften zeichnen den KKSV aus und sichern ihm im ostwestfälischen Raum eine herausgehobene Stellung. Zum Jubiläum richtet der Verein im Rahmen seiner Festveranstaltungen die diesjährigen Stadtmeisterschaften im Schießen aus. Ich wünsche den Teilnehmern viel Erfolg und dem KKSV Breden auch für die Zukunft eine gedeihliche Entwicklung.

Heinz-Wilhelm Quentmeier
Bürgermeister



Grußwort von Herrn Rehme

In diesem Jahre feiern Sie, liebe Schützenschwestern und Schützenbrüder, zum 60. Mal die Gründung Ihres Schützenvereins KKSV Breden. Hierzu möchte ich Ihnen, im Namen unseres gesamten Schützenkreises Lippe, ganz herzlich gratulieren. Waren Sie es doch, sehr geehrter Herr Opitz, der seit 8 Jahren nicht nur als Vorsitzender, sondern auch als sehr erfolgreicher Sportschütze zusammen mit Friedrich Löhr Ihrem Verein den Stempel des Erfolges auf drückte. Wenn ich diese beiden Schützenkameraden nenne, so soll das aber nicht heißen, daß die anderen Schützenschwestern und Schützenbrüder weniger am Erfolg ihres Vereins beteiligt sind. Überall, wo der KKSV Breden bei Meisterschaften im Schützenkreis Lippe an den Start ging, waren bis zum heutigen Tag sportliche Erfolge und ein hervorragendes Auftreten der Sportschützen Garant für einen erfolgreichen lippischen Schützenverein. Ich danke Ihnen für die gute Zusammenarbeit und wünsche Ihren Feierlichkeiten im Juni 1989 einen vollen Erfolg.

Ihr
A. Rehme, Kreisvorsitzender



6 JAHRZEHNTE ERFOLGREICHER SCHIESSPORT IN BREDEN,

eine Zeitspanne, auf die wir heute besinnlich, aber auch mit Stolz und Freude auf das Erreichte zurückblicken dürfen. Einen kleinen Einblick in die guten und schweren Zeiten unseres Vereinslebens soll Ihnen diese Festschrift vermitteln.

Mir bleibt ein kurzer Bogenschlag von 1929 bis zum heutigen Tag: Unser Dank gilt den Gründern des Vereins. unser stilles Gedenken den Gefallen des großen Krieges und den verstorbenen Mitgliedern, unsere Tatkraft stellen die sportlich-aktiven Schützen dar und unsere Hoffnung ruht auf der Jugend, sie sind der Garant für zukünftige "runde" Festanlässe und ein weiterhin gutes Gelingen in unserem Verein.

Helge Richter
1. Vorsitzender



Der KKSV Breden von 1929 bis 1945

Bilder aus seiner Geschichte von Heinrich LOHR und Wilhelm PIVIT
Das Jahr 1929 stand in Zeichen einer sich abkühlenden Konjunktur und es bedurfte des Schwunges einer unbekümmerten Jugend. um der Zukunft die Sonnenseite abzugewinnen. Diese Sonnenseite des Lebens versuchte der KKSV Breden zu pachten, ein Vorhaben, das gelang und seinen Niederschlag in den Wort fand. Niemand von den rund 12 Gründungsmitgliedern dachte daran, daß der junge KKSV Breden ein gutes Jahrzehnt nach seiner Gründung einen so hohen Blutzoll zu zahlen haben würde; denn jeden Einzelnen ging es einzig und allein um die Freude am Schießsport. Sie war aus einen echten Idealismus geboren und ließ sich darum auch nie in ein Politisches Fahrwasser abdrängen - gleich, wie es gefärbt war. Es ist schwer, die Geschichte eines Vereins zu schreiben, wenn dafür schriftliche Unterlagen fehlen. So können diese Zeilen keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Das soll auch nicht ihr Sinn sein; denn dann würden sie den Rahmen dieses Büchleins sprengen. Der frühere 1. Vorsitzende des KKSV Breden hat sich nach Kräften bemüht, die fehlenden Unterlagen aus dem Gedächtnis zu ersetzen und viele seiner Weggefährten haben das ihrige Hinzugefügt, sodass sich ein abgerundetes Bild ergibt. Der zuerst erwogene Plan, in Breden einen Gesellschaftsklub nach dem Muster der bestehenden Klubs dieser Art in Hollenstein, Leese und anderen Orten zu gründen. wurde nicht ernsthaft diskutiert. So kam es nach vielen Besprechungen in froher Runde oder am Skattisch zur Gründung des KKSV Breden. Enstscheidend dafür war. die Jugend von der "wilden Schießerei" abzulenken. Und in den ersten Apriltagen 1929 wurde der KKSV im Gasthof Wellenbüscher aus der Taufe gehoben. 1. Vorsitzender wurde Heinrich Löhr, sein Stellvertreter August Höhner. Zum Schriftführer wählten die Anwesenden Ernst Gromann und die Kasse wurde Walter Wellenbüscher anvertraut. Das wichtige Amt des Schießwartes übertrug man Fritz Holthaus sen. Alle Wahlen erfolgten einstimmig. In den von allen Anwesenden unterschriebenen Satzung hieß es im 1, daß es Zweck und Ziel des Vereins sein sollte, den Schießsport zu pflegen, daß aber auch andere Sportarten nicht zu kurz kommen sollten. Und wer von den " Alten ‚* noch daran denkt, daß ein Speer, ein Fußball und andere Sportgeräte beschafft wurden, erinnert sich gern an die " Fußballkämpfe - zwischen Blende und Anzeigerdeckung, an Speerwerfen, Kugelstoßen, Laufen und Springen. Der zunächst in den Steinkuhle errichtete Schießstand wurde mit Einverständnis des Pächtern von Gut Ribbentrup Erich Gräbner und unter Hinzuziehung des damaligen Vorsitzenden des Gaues Lippe im Kleinkalibersportverband, Oberst a. D. Hertzberg, auf die richtigen "Maße" gebracht. Bein Bau des Schießstandes halfen alle Schützenkameraden mit. Innerhalb weniger Wochen war das Werk vollendet. Das Richtfest wurde in froher Stimmung gefeiert. Ein gestiftes Faß Bier trug wesentlich zur Förderung der guten Laune bei. Anzeigerdeckung. Blende und 2 Pfeiler als freier Schützenstand waren das erste Inventar in der Steinkuhle, das ohne Entgelt zur Verfügung gestellt wurde. Die Kosten für den Bau des Schießstandes trugen die Mitglieder des Vereins, eine Leistung, die am Rande des damaligen Wirtschaftswunders nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Der 1.Vorsitzende fertigte eine Skizze des Schießstandes an und durch das Entgegenkommen des Verwaltungsbeamten Sieweke ergaben sich bei der Abnahme keine Schwierigkeiten. Die Gründung des KKSV Breden fand ein dankbares Echo und alle jungen Männer aus Breden schlossen sich dem Verein an. Später kamen auch Sportfreunde aus Schötmar hinzu. Das erste Gewehr, eine KABA-Büchse, stellte der Gau Lippe leihweise zur Verfügung. Sie wurde dann vom Verein erworben und diente ihm viele Jahre. Ein MAUSER-Meisterschaftsgewehr ließ nicht lange auf sich warten. Um den Finanzen des Vereins auf die Beine zu helfen wurde ein Preisschießen veranstaltet. Der Kriegerverein Ehrsen-Breden erhielt eine Einladung und schickte viele seiner Mitglieder. Den 1. Preis bekam Heinrich Löhr mit 33 Ring. Am 8. September 1929 wurde ein Ausflug ins Schaumburger Land gemacht. Die Fahrt brachte viel Freude. Ebensoviel Spaß gab es auch bei dem " Gemütlichen " des Vereins. Kaffee und Kuchen, Tanz, Theater und eine Verlosung sorgten dafür, daß es keine Langeweile gab. Die sogenannten gemütlichen Abende wurden zur Tradition und fanden alljährlich im Januar statt. Für die Theateraufführungen mußte zunächst die Bühne in Hollenstein ausgeliehen werden, später baute der KKSV Breden eine eigene Bühne, und es erregte immer wieder Erstaunen, daß sie so schnell abgebaut werden konnte. Die Laienspielschar des KKSV Breden mit ihren plattdeutschen Stücken, ihren Schauspielen und Sketschen erregte allgemein Aufsehen und wurde auch zu den damaligen Winterhilfe-Veranstaltungen nach Ehrsen "kommandiert". Das Einüben der Theaterrollen erforderte viele Stunden. Sie wurden gern geopfert. Eine lange Zeit begleitete ein Mundharmonika-Quartet die langen Winterabende. 1930 übernahm Ernst-August Schemmel das Amt des Kassierers, ein Jahr später wurde Wilhelm Pivit Schriftführer und stellvertretender Vorsitzender. 1933 beriefen die Mitglieder August Linke auf den Kassiererposten. Auf Vorschlag des Vorsitzenden Heinrich Löhr wurde in der Hauptversammlung im Jahre 1933 Georg Giehle zum 1. Vorsitzenden gewählt. Damit stand ein Mann an der Spitze des Vereins, der den Idealismus seines Vorgängers "geerbt " hatte. Im gleichen Jahre fand das erste Königsschießen statt. Georg Giehle fertigte dafür eine Scheibe an - ein prächtiges Stück handwerklicher Arbeit. Ernst-August Schemmel stellte für den König einen seiner schweren Kaltblüter zur Verfügung und Ernst Rehse schritt dem Festzug als Trommler voraus. Mit 160.- RM Kassenbestand ging der Verein in das Jahr 1933. So wurde es möglich, eine Schießhalle zu errichten. Die im gleichen Jahr erfolgte Gleichschaltung drohte auch dem KKSV Breden manche Freiheit zu rauben. Wenn es nicht gelang, den Schießstand zu "enteignen", so ist das in erster Linie dem aufopferungsvollen und unerschrockenen Einsatz einiger Mitglieder, insbesondere aber auch dem ersten Vorsitzenden Georg Giehle zu danken. Während des zweiten Weltkrieges kam das Vereinsleben völlig zu Erliegen. Nach dem Zusammenbruch wurde der Schießstand in der Steinkuhle demontiert. Eines der Gewehre konnte nicht wiedergefunden werden, ebenso das Protokollbuch, sodass es nicht möglich ist, das Wirken des einen oder anderen Kameraden besonders zu würdigen.



60 Jahre KKSV Breden e. V.

Sportlichen Idealen dienend, volkstümlicher Geselligkeit treu war durch den 2. Weltkrieg die Vereinstätigkeit schon fast zum Erliegen gekommen, so wurden nach den Zusammenbruch 1945 durch die damaligen Siegermächte alle Vereine in Deutschland verboten. Damit zerfiel auch der KKSV Breden und die Schießanlagen wurden abgebaut. 1952, nachdem das Vereinsverbot aufgehoben wurde, gründeten 18 junge Männer aus Breden und Umgebung. Veteranen den Vereins, ihre Kinder und Neubürger, ihren Schießsportverein wieder. Anlaß dazu gab einfach die Erinnerung an schöne Vereinserlebnisse und an den Schießsport, der in Breden seine Tradition hatte. Die erste Eintragung in der neuen Chronik datiert auf den 16. Februar 1952. Da Unterlagen aus der Vorkriegszeit nicht mehr vorhanden waren, nahm man die Satzung der Schützengesellschaft Bad Salzuflen als Muster für die eigene Satzung. Zum Vorsitzenden wählte man einstimmig Erich Luig, sein Vertreter wurde August Delker. das wichtige Amt des Schießwarten übertrug man Georg Giehle. Wie aber sollten die ersten Sportgeräte, Gewehre und Schießeinrichtungen beschafft werden? Auch hier wußten die Sportfreunde Rat. Schon an 15.3.1952 wurde in Lokal Wellenbüscher eine Gründungsfeier veranstaltet, bei der jeder seinen Obulus zu einem "Beschaffungsfond" gab. Davon konnte das erste Luftgewehr beschafft und fortan im Schützensaal des Vereinslokal aktiver Schießsport betrieben werden. In der Folgezeit scheute man keine Mühe, aus der ehemaligen "Steinkuhle" wieder eine brauchbare Schießsportanlage zu machen. Einige unter uns erinnern sich noch der Stahlblechbaracke, die gekauft und aufgebaut wurde und bei der in den folgenden Jahren die wegrostenden Felder durch Hauersteine ersetzt wurden. Als in März 1955 Walter Völz zum Vorsitzenden gewählt wurde, kam auch das Streben nach einer eigenen KK-Schießanlage zum Zuge. Anstelle des alten zerstörten Standen bauten die Sportfreunde eine Dreierbahn zu 50 Meter mit unterirdischer Anzeigerdeckung. Die behördliche Abnahme machte dann noch Schwierigkeiten, da man "vergessen" hatte, den Standbau anzumelden. In Januar 1957 übernahm Alfred Mantaj das Amt den Vorsitzenden. Eine neue Satzung, ganz auf die sportlichen und geselligkeitsfördernde Aufgabe den Vereins zugeschnitten, wurde an 30. April 1957, den Tage der Einweihung des Kleinkaliberstandes, einstimmig genehmigt. Darin kam der Wunsch aller zum Ausdruck, den Verein und den Schießsport in Dorf und in der Umgebung das alte Ansehen und eine gewisse "gesellschaftliche Stellung" wiederzugeben. Ein weiterer Schritt auf den Wege zur Festigung der Vereinsziele war der Eintrag in das Vereinsregister beim Amtsgericht Bad Salzuflen, womit dem Verein die Rechte einer bürgerlich-rechtlichen Körperschaft zuerkannt wurden. Diese Eintragung hatte man zwar schon 1929 beabsichtigt, sie war aber immer wieder vergessen worden und konnte erst 1957 verwirklicht werden. Auch innerbetrieblich gab es eine Reihe von organisatorischen Veränderungen. So teilte man die Mitglieder in Aktive und Passive auf . Es wurde beschlossen, wieder an den Rundenwettkämpfen den Deutschen Schützenbundes teilzunehmen und für die Aktiven ein Pflichtschießen einzuführen. Um die Freude am Wettschießen zu erhöhen, stiftete der Verein einen Silberpokal als Wanderpreis. Dieser wurde an 21. Mai 1958 erstmals an Fritz Buhrke als Gewinner überreicht. Über die Hälfte der Vereinsmitglieder kehrte aus da 2. Weltkrieg nicht zurück, andere starben an den Folgen den Kriegen. Wir, die das Schicksal bisher verschont, beugen uns in Ehrfurcht vor der Majestät den Todes und geloben, daß wir unseren Kameraden. die uns so lange Zeit Weggefährten waren, ein ehrenden Andenken bewahren werden. Söhne der Gefallenen, alte und junge Kameraden, Söhne der Vertriebenen. die eine neue Heimat und Kameradschaft suchten. bauten den KISV Breden wieder auf. Möge ihnen der Schießsport viel Freude schenken und möge uns allen der Friede erhalten bleiben. Das ist der Wunsch aller, die sich heute zu den " Alten " zielen und einst den KKSV Breden als getreue Taufpaten durch alle Wirrnisse der Zeit steuerten. Ein besonderer Markstein für den KKSV Breden war der Ankauf des Schießstandgeländes "Brederheide" - von der Gemeide Ehrzen-Breden noch in Jahre 1957. Der KKSV erwarb das ca. 3000 qm große Grundstuck zu einen Kaufpreis von 750.- DM. Eine Schenkung, die der Verein beantragt hatte, wurde von der Gemeinde zwar abgelehnt, doch wurde ein Zahlungsziel von 10 Jahren eingeräumt. In Oktober 1958 wurde das Grundstück grundbuchlich für den KKSV Breden eingetragen. Ein Neubauprojekt anstelle der alten Wellblechbaracke, Anfang 1964 in gang gesetzt, blieb in den Schubladen der Gemeindeverwaltung Ehrsen-Breden und des Kreisbauamtes verborgen und konnte erst 1967 wieder ausgegraben und aktiviert werden. Es wurde in den beiden folgenden Jahren endlich verwirklicht, wobei der KKSV keinerlei staatliche Zuschüsse erhielt. Alle anfallenden Arbeiten wurden von den Mitgliedern geleistet. Material wurde, solange möglich, aus der Vereinskasse bezahlt. Als diese leer war, gaben einzelne Mitglieder - Darlehn -, die natürlich zurückbezahlt werden mußten. Das war eine für den kleinen Verein fast unlösbare Kraftanstrengung, die aber gemeinsam durchgestanden wurde. Es blieben nur wenige Jahre, um das Vereinsleben und die Kasse wieder zu normalisieren und zu stabilisieren. da kam ein weiterer Kraftakt auf die Mitglieder zu. Die vorhanden Sportanlagen waren inzwischen veraltet, zum Teil auch bereits baufällig und boten den Sportschützen kaum mehr ausreichende Tranings- und Wettkampfmöglichkeiten. Auf der Generalversammlung 1972 wurde der Um- und Ausbau der Anlagen beschlossen. Die KK-Anlage sollte erneuert und auf 4 Schießbahnen erweitert werden, eine Schießhalle mit 8 Bahnen für Luftgewehr, zu erweitern auf 15 a für Zimmerstutzen, sollte angefügt werden. Erstmals gelang es dem Vorstand, die Stadt Bad Salzuflen - wir waren ja inzwischen Großgemeinde geworden -, den Kreis Lippe und auch das Land NRW an der Finanzierung zu beteiligen. Wiederum wurde der Großteil der Arbeiten in Eigenleistung erbracht, denn die öffentlichen Hilfen, - ca. 28.000,- DM. reichten kaum zum Einkaufen des Materials. Auf der Jahreshauptversammlung 1975 konnte Alfred Mantaj endlich die Fertigstellung der neuen Anlage und ihre Behördliche Abnahme bekanntgeben. Dem Verein blieb nach der Fertigstellung ein Schuldenberg von ca. 10.000.- DM, davon ca. 4500.- DM zinslose Darlehen von Mitgliedern. Nach Fertigstellung verfügte der KKSV Breden auch nach Ansicht von Fachleuten nunmehr über eine moderne Sportanlage, die, nach neusten Erkenntnissen des Schießstandbaues errichtet, optimale Traningsmöglichkeiten - auch bei Dunkelheit - bieten. Die Landesbrandversicherungs-Anstalt hat den Versicherungszeitwert auf mehr als 150.000,- DM festgelegt. Natürlich hatte der Vereinsbetrieb unter den Arbeiten und den finan-ziellen Anforderungen zu leiden. Alle Gelder, die durch Veranstaltungen oder Beiträge einkamen. mußten zum Abtragen von Schulden aufgewendet werden. So war es bis 1979 noch nicht möglich, die für die Jugendgruppe notwendigen Sportgewehre zu finanzieren. Die meisten der aktiven Erwachsenen verfügten inzwischen aber schon über eigene Waffen, sodass der Traningsbetrieb schon bald nach der Fertigstellung der Anlage wieder intensiv gestaltet werden konnte. Bereits Ende der 50er Jahre war es den Sportschützen des KKSV Breden gelungen, in den Schießsportarten mit den Langwaffen (KK, LG und Zimmerstutzen) in Lippe eine führende Stellung zu erringen. Obwohl der KKSV Breden, gemessen an anderen schießsporttreibenden Vereinen zu jener Zeit besonders Mitgliederstark war. konnten und können seine Sportschützen alljährlich eine Vielzahl von Meisterschaften auf Kreis- Bezirks und Landesebene erringen. Fast jährlich qualifizierten sich einzelne Schützen auch für die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften, wo sie bisher zwar nicht auf das "Siegertreppchen" kamen, doch auch dort sehr gute Leistungen erzielten. So konnte auf der Jahreshauptversammlung 1974 Sportleiter Willi Opitz aus den Schießiahr 1973 u. a. folgende Ergebnisse vortragen: 2 Schützen nahmen an den Deutschen Meisterschaften teil, und zwar Friedrich Löhr und Rüdiger Wolff. Landesmeister mit der Mannschaft im Zimmerstutzen, wobei Friedrich Löhr mit 274 Ringen Landesrekord erreichte. Bei den Bezirksmeisterschaften im Zimmerstutzen überbot unsere Mannschaft den Deutschen Mannschaftsrekord um 4 Ringe. Insgesamt schossen unsere Sportschützen bei den Landesmeisterschaften 1973 in 6 Disziplinen. Bei den Bezirksmeisterschaften 1973 errangen sie 7 Mannschaftstitel, bei den Kreismeisterschaften sogar 16 Mannschafts- und 26 Einzeltitel. 2 Mannschaften des KKSV schossen in der Landesliga, der höchsten Schießklasse. Wenn auch das Sportjahr 1973 besonders erfolgreich war, so gab es fast alljährlich gute bis hervorragende Mannschafts- und Einzelergebnisse. Bereits Anfang der 60er Jahre wurde von einzelnen Mitgliedern der Wunsch geäußert, auch das Pistolenschießen in das sportliche Programm aufzunehmen. Keine besonderen Probleme brachte das Schießen mit der Luftpistole auf der 10a Distanz in der Halle und es bildete sich eine Pistolengruppe, die schon bald beachtliche Ergebnisse erzielte. Für das Schießen mit der KK-Sportpistole mußte ein Teil der 50a - Anlage umgebaut werden. 1985 erst wurde die Erweiterung der Anlage für das Pistolenschießen beschlossen und in Mai 1988 konnte der Pistolenstand in Rahmen einer Feierstunde in Betrieb genommen werden. Willi Opitz, seit 1972 erstmals Sportleiter in Verein, seit 1974 stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer, übernahm auf der Jahreshauptversammlung 1981 das Amt des Vorsitzenden von Alfred Mantaj, der seit 1957 - mit einer berufsbedingten Unterbrechung von 1985 bis 1967 - dieses Amt innehatte und nicht mehr kandidierte. Ihm trug die Versammlung 1982 das Amt des Ehrenvorsitzenden an. Mit Willi Opitz hatte der KKSV Breden nicht nur einen verläßlichen Funktionsträger, sondern auch einen engagierten aktiven Sportschützen. Seit Ende der 60er Jahre hat er unzählige Meistertittel auf Kreis- und Bezirksebene erringen können. Fast regelmäßig qualifizierte er sich für die Teilnahme an den Landesmeisterschaften und wiederholt auch für die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften. Nach 8 jähriger "Regierungszeit" trat er auf der Jahreshauptversammlung 1989 vom Amt des Vorsitzenden zurück, in das die Versammlung den Sportfreund Helge Richter wählte, der vorher 6 Jahre lang als Jugendleiter des Vereins erfolgreich tätig war. Ein besonderes Anliegen des KKSV war und ist die Jugendarbeit im Verein, die sich, abhängig von der Person des Jugendleiters, überwiegend positiv und kontinuierlich entwickelt hat. So verfügt die Jugendgruppe über einen eigenen ‚* Finanzetat " und hat Mitspracherecht bei allen wichtigen Entscheidungen des Vereins. Die schießsportlichen Erfolge waren und sind zeitweise recht beachtlich, sowohl auf Kreis- als auch auf Bezirksebene. 1987 und 1988 nahmen Jungschützen aus Breden auch an den Landesmeisterschaften teil und erreichten z. Teil gute Platzierungen. Neben dem sportlichen Schießen ist die Pflege der Geselligkeit das zweite Anliegen des Vereins. Im Mittelpunkt der jährlichen geselligen Veranstaltungen steht das Königsschießen, bei dem im sportlichen Wettstreit die Herren den König, die Damen die Königin und die Jugendgruppe den Prinzen oder die Prinzessin ermitteln. Das "Königsfest" wird nicht wie bei Schützengesellschaften mit Uniformen und viel Pomp gefeiert, sondern nur im Kreise der Vereinsfamilie mit ihren Bekannten und Freunden. Bis 1956 war die Gastwirtschaft Wellenbüscher Vereins- und Festort. dann wechselte der KKSV in die Gaststätte "Zum Lohof" und feierte dort das Königsfest. aber auch alle anderen geselligen Veranstaltungen. Mit der Fertigstellung der neuen Schießanlage bot die Schießhalle nunmehr auch die Möglichkeit. die Vereinsfeste in eigenen Räumen zu feiern, denn bei Bedarf konnte sie mit wenigen Handgriffen in eine Festhalle verwandelt werden und so kamen die Einkünfte aus den Festveranstaltungen über den von den Mitgliedern getätigten Kantinenbetrieb dem Verein direkt zugute und brachte immer wieder die für den Verein lebenswichtigen Einnahmen. Neben dem Königsschießen hat es aber auch andere erwähnenswerte gesellschaftliche Großveranstaltungen gegeben. So feierte der KKSV sein erstes großes Zeltfest 1958 auf der Wiese neben der Straße "Im stillen Winkel " mit Kinderbelustigungen und Tanz an 2 Tagen. 1959 feierte der KKSV sein 30-jähriges Bestehen mit einem großen Zeltfestauf dem damaligen "Vereinsportplatz" auf dem heute neben dem Schießstand die Reihenhäuser stehen. Im Rahmen einer Feierstunde wurden alle noch lebenden Schützenveteranen - Mitglieder aus der Vorkriegszeit - zu Ehrenmitgliedern ernannt und erhielten die silberne Vereinsnadel. Der Gründungsvorsitzende Heinrich Löhr wurde Ehrenvorsitzender und erhielt die goldene Vereinsnadel. Partnerschaftsbegegnungen z. B. mit den Bürgerschützen aus Lüdenscheid. mit den Schützen des SSV Warburg und mit einer Kompanie Soldaten aus Augustdorf wurden bis Mitte der 60er Jahre gepflegt, fielen dann aber den bereits beschriebenen Baumaßnahmen zum Opfer. Beliebt waren stets die jährlichen Vereinsausflüge, die unternommen wurden z. B. nach Helgoland und Hamburg, an die Weser, in die Lüneburger Heide oder ins Sauerland. Leider hat in den letzten Jahren das Interesse an solchen Ausflügen ebenfalls abgenommen, doch hoch geschätzt und immer noch gut besucht sind die fast regelmäßigen Skat- und Knobelabende und die kleinen geselligen Veranstaltungen mit Spanferkel- oder Bratwurstessen und mit Tanz zur Discomusik. 1989, 60 Jahre nach seiner Gründung, können die Mitglieder, Veteranen, Jungschützen, Aktive und Passive mit Recht stolz sein auf - ihren KKSV der unter den schießsporttreibenden Vereinen der Region wegen seiner sportlichen Erfolge hohes Ansehen genießt, dem aber die Bürger des Ortsteils Breden als " Ihrem Verein " die gesellschaftliche Anerkennung nicht versagen, wenn es zu feiern gilt.



IN DER DECKUNG

In den ersten Jahren unseres Vereins wurde nur mit der KK-Büchse geschossen. Es gab zwar schon Luftgewehre, aber deren Kugel flogen noch nicht weit und präzise genug. Der Hauptgrund war aber, daß im Krachen, Blitzen und im Pulverdampf etwas von der Romantik des Schießens steckte - vielleicht ein wenig übertrieben, aber vielen geht es auch heute noch so. Wie hat nun der Schütze erfahren, wo sein Schuß gelandet war? Starke Ferngläser, die auch erschwinglich waren, gibt es erst seit ungefähr 20 Jahren zu kaufen. Davor liefen zur Trefferfeststellung Rahmengestelle auf Rollen an Drähten vom Schützen zum Scheibenstand, doch diese Anlagen waren oft defekt. Wie " einfach " hatten es dagegen unsere Schützenkameraden aus der ersten Zeit : In einer Entfernung von 50 Metern war ein Graben ausgehoben. Darin saßen mit dem Rücken zum Schützen Helfer, die vor sich einen hoch und runter zu bewegenden Scheibenrahmen bedienten. Nach jedem Schuß wurde die mit einer Zwölfereinteilung versehen Scheibe heruntergezogen und die Trefferlage festgestellt. Die geschossene Ringzahl stellte man mit einem Zeiger auf einer Karte ein. Diese Karte sah aus wie eine Uhr und wurde dann an einem Stock hochgehalten und der Schütze konnte seine Ringzahl zwischen 1 und 12 ablesen. Bei Fahrkarten wurde diese - Uhr " hin und her geschwenkt. das Ergebnis war nicht selten ein Gelächter im Schützenstand. Nach dem Kriege wurden diese Anzeigetafeln abgeschafft und durch kleinere ersetzt, die man nach dem Schuß auf die Einschlagstelle hielt. Dann mußte noch der Scheibenrahmen heruntergezogen werden und das Schußloch mit einem Pflaster verschlossen werden. Diese " Helfer - in der Deckung waren Schützenkameraden und man wechselte sich bei der Arbeit in der Deckung ab. Es gehörte schon ein bißchen Mut zu dieser Tätigkeit, denn es kam öfter vor, daß" Vereinseigentum " beschädigt wurde. Bei einem Rahmentreffer flogen einem die Splitter ganz schön um die Ohren. Vielleicht wurde deshalb gelegentlich eine Flasche Bier mit in die Deckung genommen? Nicht mehr lange, und die moderne Technik hielt auch bei uns Einzug: Durch Feldtelefone konnte nach eifrigen Kurbeln dem Schützen sein Trefferbild mitgeteilt werden. Dann kamen die eingangs erwähnten Scheibenwagen und die Glasbeobachtung. Im Rückblick finde ich die Zeit der Scheibendeckung viel schöner und gemütlicher als den heutigen technisierten Ablauf. Liegt es nur daran, daß ich damals noch jünger war?

Fritz Buhrke



Ein paar Worte noch zum Schießsport !

Wußten Sie schon ...
              ... daß der deutsche Schützenbund mit rund 1,2 Miliionen Mitgliedern der drittgrößte Sportverband in der Bundesrepublik Deutschland ist?

Ein Zeichen dafür, daß
S P 0 R T S C H I E ß E N

heute zu den beliebtesten Sportarten gehört. Ein Sport der zwar nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht, dabei aber die Aktiven um so mehr fasziniert, da er ein hohes Maß an Disziplin und Selbstbeherrschung verlangt. Das Sportschießen kann schon von klein auf unter entsprechender Aufsicht und Anleitung ausgeübt werden. Hierfür sorgen im KKSV Breden ausgebildete Übungsleiter und erfahrene Sportschützen: Probieren Sie doch auch einmal aus, ob Sportschießen nicht auch für Sie eine interessante Freizeitbeschäftigung werden kann. Wir zeigen es Ihnen gerne wie es gemacht wird. Niemand erwartet, daß Sie gleich ins "Schwarze" treffen, wissen wir doch, daß auch gute Schützen einmal klein angefangen haben.

Rüdiger Wolff
Sportleiter 


Der Deutsche Schützenbund mit seinen 20 Landesverbänden ist einer der größten Fach-Sportverbände Deutschlands

Viele sehen im Schützenwesen nur die Tradition, die in Form von Schützenfesten und Ähnlichem an die Öffentlichkeit gelangt. Fraglos gehört die Tradition dazu, doch sollten die Komponenten Breiten- und Leistungssport sowie die aktive Jugendarbeit, die ebenso zum Schießsport gehören, nicht vergessen werden. Mentalität im Verein KKSV Breden e.V. ist es, die sportlichen Komponenten des Schützenwesens mit einer gesunden Portion Geselligkeit in einem aktiven Vereinsleben zu verbinden, ohne dabei auf traditionelle Rituale zurückgreifen zu müssen. So haben wir bewusst das "Grün-Weiß" der Traditionsschützen abgelegt und sagen: 

"Wir sind ein SPORT-Verein!"

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